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Erwachsene Wanzen (Ordnung Heteroptera) besitzen zwei ungleiche Flügelpaare. Die Vorderflügel sind basal sklerotisiert und distal (der Spitze zu) bestehen sie aus einer weichhäutigen Membran. Arten, die keine Flügel mehr besitzen, können am Stechrüssel, der vorn am Kopf ansetzt, als Wanzen identifiziert werden (1). Am Kopf befinden sich weiter zwei vier- oder fünfgliedrige Fühler, zwei Facettenaugen und vielfach zwei Punktaugen (Ocellen) (2).

Wanzen durchlaufen eine unvollständige Entwicklung. D.h. die Larven besitzen wie die erwachsenen Tiere sechs Beine, sind von ähnlicher Gestalt wie diese, und machen keine Puppenruhe durch.

Wanzen sind mit Zikaden verwandt, die ebenfalls einen Stechrüssel besitzen, der allerdings weiter hinten am Kopf ansetzt. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Stellung der Flügel: Sie sind bei Zikaden in Ruhestellung dachförmig, bei Wanzen horizontal (1).

In der Schweiz wurden ca. 700 Wanzenarten nachgewiesen (3), in Deutschland ca. 900 (1).

 

Streifenwanze (Graphosoma italicum). Die Art ist durch ihre Streifenzeichnung und Färbung unverkennbar (1). Die Streifenwanzen leben und entwickeln sich auf Doldenblütler wie wilde Möhre und Fenchel. Larven und Imagines sitzen vor allem auf den Dolden und saugen an den Samen (1).

Beerenwanze (Dolicoris spec). Die Tiere sind polyphag und saugen an Rosengewächsen, anderen verholzten Pflanzen sowie an Gräsern.

Gemeine Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus). Die Art kann durch ihre charakteristische rot-schwarze Zeichnung, den verkürzten Flügeln, bei denen der Membranteil zurückgebildet ist und das Fehlen von Ocellen identifiziert werden (1). Sie ernähren sich pflanzlich und tierisch. Man kann sie gelegentlich in grossen Ansammlungen antreffen.

Literatur

1) Deckert J, Wachmann E (2020) Die Wanzen Deutschlands. Quelle & Meyer. 715 pp.

2) Stresemann E, et al (2011) Exkursionsfauna von Deutschland. Band 2. Wirbellose: Insekten. Spektrum Verlag. 976 pp,

3) Otto Achim (1994) Für die Schweiz neue oder selten gesammelte Wanzen-Arten (Heteroptera). MITTEILUNGEN DER SCHWEIZERISCHEN ENTOMOLOGISCHEN GESELLSCHAFT. 67, 189- 197.

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